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Reifenpanne? So kommt ihr trotzdem ans Ziel

29 April 2023

Eine Reifenpanne kommt selten vor. Laut Statistiken im Durchschnitt alle 150.000 Kilometer. Doch wenn es passiert – und im wahrsten Sinne des Wortes “die Luft raus ist” – ist der Ärger groß, denn eine Reifenpanne kostet Zeit und Nerven.

Manchmal genügt schon ein Nagel oder ein kleines Schlagloch auf der Straße, um der Fahrt vorzeitig ein Ende zu setzen. Aufgrund des plötzlichen Druckverlustes wird das Fahrverhalten „schwammig“ – oft untermalt von ungewöhnlichen Geräuschen, die aus den Radkästen in den Innenraum dringen. An Weiterfahren ist bei einer Reifenpanne nicht mehr zu denken.

Gut zu wissen: Alle neueren Modelle (ab 2014 und danach) verfügen bereits ab Werk über ein Reifendruckkontrollsystem, das bei einem Druckverlust einen Warnhinweis im Informationsdisplay anzeigt. Ein echtes Sicherheitsplus! Zudem ist für den Fall der Fälle in vielen Fahrzeugen serienmäßig das sogenannte Mobilitäts-Set an Bord. Es beinhaltet unter anderem eine Kartusche mit Druckluft sowie einem Reifendichtmittel. Dies ermöglicht in vielen Fällen, den Reifen kurzfristig wieder so abzudichten, dass die Fahrt trotz Reifenpanne in langsamem Tempo bis zur nächstgelegenen Werkstatt fortgesetzt werden kann.

Keine Panik: In jedem Fall die Ruhe bewahren

Die wichtigste Regel bei einem Reifenschaden lautet: Ruhe bewahren! Ruckartige Lenkmanöver vermeiden und die Warnblinkanlage aktivieren. Wenn möglich, sollte das Fahrzeug direkt an einer sicheren Stelle zum Stehen gebracht werden. Danach sollten alle Passagiere das Auto verlassen – und zwar auf der Seite, die der Fahrbahn abgewandt ist – und sich zum Beispiel hinter einer Leitplanke in Sicherheit bringen.

Auf Autobahnen gilt: Zuerst die Warnweste anziehen und anschließend das Warndreieck in einer Entfernung von rund 150 Metern hinter dem Fahrzeug auf dem Standstreifen aufstellen, damit andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig gewarnt werden. Dabei stets den fließenden Verkehr im Blick behalten und sich nicht in Gefahr bringen!

Pannendienst anrufen – Die Hersteller helfen

Und jetzt? Die einfachste und bequemste Lösung sind die von vielen Herstellern angebotenen Pannenhilfe-Hotlines. Zum Beispiel die Renault Assistance. Sie eilt Ihnen bei einer Reifenpanne oder einem Unfall zu Hilfe – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr und europaweit! Die Renault Assistance ist unter folgenden Nummern erreichbar

Aus dem Inland: 01806 365 365

Aus dem Ausland: +49 2232 73 78 00

Die Helfer in der Not leisten vor Ort Pannenhilfe oder schleppen das Fahrzeug zur nächsten Renault Werkstatt.

Reifenpanne selbst beheben: So geht´s

Falls Sie sich mit der Benutzung des Mobilitäts-Sets bzw. dem Radwechsel auskennen, können Sie natürlich auch selbst Hand anlegen. In jedem Fall gilt bei einer Reifenpanne ebenso wie in allen übrigen Pannenfällen: Sicherheit hat Vorrang! Wenn es die Verkehrssituation nicht zulässt – zum Beispiel auf der Autobahn – oder Sie unsicher sind, nehmen Sie lieber professionelle Hilfe in Anspruch.

Das Fahrzeug hat ein Reifendichtmittel an Bord? Wichtig zu wissen: Diese können nur dann verwenden werden, wenn die Reifenflanke nicht beschädigt ist. Bevor es losgeht, unbedingt die dazugehörige Bedienungsanleitung lesen. Hier erfährt man Schritt für Schritt, wie das Dichtmittel zu benutzen ist. Sollte das Auto anstelle der Serienreifen mit größeren Rädern ausgestattet sein, wird auch eine entsprechend größere Menge an Reifendichtmittel benötigt. Die Experten des Fachmagazins auto motor und sport raten: „Laut Continental sollten für Reifen bis 205 mm Breite rund 300 ml Flüssigkeit, für 245er rund 450 ml und für Sportreifen über 245 mm Breite rund 560 ml an Bord sein.“ Nach erfolgreicher „Abdichtung“ des beschädigten Rades sollte den Reifenfülldruck in möglichst kurzen Abständen überprüft werden.

Besondere Maßnahmen bei einer Reifenpanne im Winter

Sie wollen das defekte Rad wechseln und stattdessen das Ersatzrad montieren? Ungeübten können hierbei schnell folgenschwere Fehler unterlaufen. Daher unbedingt vorher in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges schauen. Wichtig zu wissen: Mit einem sogenannten Notrad dürfen Sie normalerweise nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h fahren.

Achtung bei einer Reifenpanne im Winter: Normalerweise handelt es sich beim Not- oder Ersatzrad nicht um einen speziellen Winterreifen. Wer trotz winterlicher Witterungsbedingungen dennoch mit Notrad weiterfährt, geht unter Umständen ein hohes Risiko ein. Daher sollte im Zweifelsfall professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Was man bei Dichtmittel und Notrad beachten muss

Sie haben die Reifenpanne vor Ort gemeistert? Prima. Aber denken Sie daran, den defekten Reifen schnellstmöglich vom Fachmann reparieren oder austauschen lassen. Denn ganz gleich, ob Reifendichtmittel oder Notrad: Beides sind lediglich Notlösungen und nicht für den Dauerbetrieb zugelassen.


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